@Kleinspatz: wie immer meisterhaft kombiniert, aber leider nicht ganz zutreffend. Das Fachwerk ist echt und steht gewollt ein paar cm
über das Mauerwerk. Die Enden der Pfosten sollen an das Stadtwappen erinnern hat mir ein Bürger erzählt. Wodurch weiss ich auch nicht.
@Sarah du bist einfach eine Wucht
Ganz zu 100% stimmt es eigentlich auch nicht, aber mit dem Mini Ausschnitt das Gesamtbauwerk zu erkennen ist schon eine Meisterleistung.
Das Hauptbauwerk ist das Rathaus und daran "angeklebt" ist das Zollhaus, denn es war im Mittelalter die Grenze zwischen klerikalen und
bürgerlichen Teil von Bamberg.
index.php?page=Attachment&attachmentID=3954
Wir haben mit einem befreundeten Ehepaar die Stadt Bamberg besichtigt und die meisten der Hügel erklommen. Beim abendlichen Schäufela
und dem dazugehörigen Rauchbier haben wir schlau über unser angelesenes Bamberg-Wissen geplaudert. Da hat sich am Nebentisch ein Herr
an uns gewandt und gemeint: Sie müssen auch nicht alles glauben was in Wikipedia steht. So habe ich ihn aufgefordert, sich zu uns zu setzen
und uns die Wahrheit über Bambergs Geschichte zu erzählen.
Wir erfuhren, dass im 13. Jh. die Bischöfe alle Hügel für sich in Anspruch nahmen und die Ebene mit ihren unzähligen Flußwindungen von Main
und Regnitz als zu feucht und wertlos den Bürgern überließen. Diese kamen jedoch bald durch viele neu erbaute Brauereien zu Wohlstand und
wollten endlich auch ein Rathaus bauen. Die Altstadt war bereits überfüllt und der Klerus gab keinen Baugrund her. So trieben sie nach Venedigs
Vorbild Pfähle in die Regnitz und bauten das Rathaus drauf. Auch eine Straße zur Altstadt wurde hier gebaut. Jetzt war auch eine
Grenzkontrolle notwendig, da Bamberg mittlerweile eine Freie Stadt geworden war. So wurde eben das Zollhaus an das Rathaus geklebt, das bis
heute kleben geblieben ist

und jetzt als Porzellan Museum dient.
Wir wurden von dem liebswürdigen Herrn auch aufgeklärt, dass diese Aktionen natürlich nicht ohne Repressalien und Blutvergiessen abgingen,
da der Klerus kein Rathaus dulden wollte. Das verschweigt Wikipedia vornehm.
Ich habe euch so ausführlich erzählt, weil Reisende kein grösseres Glück erleben können, als mit der Bevölkerung direkt in Kontakt zu kommen.
lG locker