Frühling 2018 in Griechenland

  • Mittwoch, 21.3.2018 Mani Beach - Mistras


    Der CP Mani Beach wird uns ewig in Erinnerung bleiben! Trotzdem müssen wir weiter. Nach Norden geht´s wie auf rohen Eiern; man muss ja erst einmal schauen, wie gut die Klebebänder halten, denn die Folie flattert schon recht heftig.


    Mehr als 70kmh sind kaum machbar. In Sparta sieht Franz an einer Hausmauer eine Leiter stehen, macht kehrt, erklärt dem Geschäftsinhaber die Situation und schon wieder sind unsere zwei auf dem Dach, fixieren neuerlich und kaufen auch gleich einen eisernen Vorrat an Tapes.


    Bis Mistras sind´s dann nur mehr ein paar Kilometer, aber natürlich sind wir viel zu spät, um das ganze Areal zu besichtigen - und eine Zweitageskarte gibt es nicht. Wir nützen den Nachmittag und Abend zur Nerven-, Seelen- und Magenpflege in Form von Koteletts mit Gemüsebulgur und Salat; morgen soll der Burgberg erklommen werden.

  • Donnerstag, 22.3.2018 Mistras - Korinth//Umland


    Anni, Franz und Ewald bestürmen die Festung, ich lass das lieber, zumal es unglaublich dunstig und die Aussicht praktisch nicht vorhanden ist.



    Die untere Partie machen wir dann gemeinsam. Ziemlich viel Geschichte, auf deren Spuren wir da wandeln; Byzanz, Franken, wieder Byzantiner, Türken - sehr bewegt.


    Dann geht´s weiter mit unserer Zitterpartie: quer durch ziemlich hohe Berge, von denen wir allerdings nicht sonderlich viel sehen, weil der Nebel nicht und nicht aufgehen will - sehr verdrießlich - besonders bei 70kmh! Dafür sind die Straßen gut, es findet sich auch wieder ein Mäuerchen, auf das Franz zum Zwecke der Dachkontrolle steigen kann, und nach Begutachtung zweier erbärmlicher Stellplätze stehen wir jetzt in einem Nest an der Küste bei einem niedlichen Hafen. Heute gibt es Schinkenfleckerl + Tzatziki; wir haben eigentlich einen recht abwechslungsreichen Speiseplan. Das Wetter sollte morgen noch halten für unsere Fahrt mit der Zahnradbahn.

  • Freitag, 23.3.2018 Korinth - Diakofto
    Vorläufig sieht die Sache gut aus. Auf der Autobahn rollen wir Richtung Westen, die Sonne scheint auf bleiche, ausgewaschene Hänge, die ausschauen wie die Vorstufe zu den Erdpyramiden, das Meer blitzt blau, die Orangen leuchten aus dem dunklen Laub - Urlaubsfeeling. In Diakofto wird es eng - natürlich - aber hinter dem Bahnhof


    gibt es einen großzügigen PP, auf dem auch Womos problemlos stehen können. Wir spazieren in den Ort, überall flattert schon die griechische Fahne - übermorgen ist Nationalfeiertag zum Gedenken an den Beginn des Freiheitskampfes gg. die Türken (1821) - kaufen unsere Fahrkarten; Um halb zwölf geht´s los mit der Zahnradbahn nach Kalavrita - das ist wahrlich eine Abenteuerfahrt! Allein die Trassenführung durch die Schlucht des Vouraikos ist sensationell, die Felsen stürmen förmlich in den Himmel und tief unten sprudelt der Gebirgsbach dahin. An ihrer engsten Stelle ist die Schlucht 5m(!) schmal,


    aus dem Fenster greifen kann die Hand kosten und oft fährt das Bähnlein unter dicht über ihm hängenden Felswänden dahin. Sehr beeindruckend und von großer landschaftlicher Schönheit. In Kalavrita ist es unwirtlich und kalt, hin und wieder regnet es, sehr passend zur Geschichte des Ortes, der in den letzten Kriegsjahren des WKII einen regelrechten Holocaust erleben musste (nachzulesen im Internet). Dennoch ist Kalavrita bei den Griechen natürlich sommers wie winters ein beliebtes Freizeitziel. Wir spazieren ein bisschen durch die Fußgängerzone, in deren Pflasterung recht originell die Bahnschienen nachgebildet sind -


    das sieht hübsch aus. Die Talfahrt ist nicht weniger spannend, die Zähne haben zu tun, unser Züglein festzuhalten!


    Schade, nach einer Stunde sind wir wieder auf Meeresniveau - einziger Vorteil: hier ist es warm! Essen fällt heute aus wegen griechischer Mehlspeisen mit türkischem Einschlag. Die verkleben jeden Magen!

  • Samstag, 24.3.2018 Diakofto - Lampiri 187563 gef. km: 60


    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Nicht nur Franz bekommt von Ewald Unterstützung, umgekehrt geht das auch. Zu diesem Zweck nimmt man erst einmal beim Rückwärtsausparken (tausende Male fehlerlos gemacht) mit einem Mäuerchen Kontakt auf, das einem dann zum Dank die halbe Stoßstange vom Auto rupft, was diverse elektrische Kabel lahm legt. Nach diversen Flüchen treten dann wieder unsere beiden Chefmechaniker in Aktion und verbringen die nächste Stunde mit Reparaturarbeiten. Ich darf auch helfen, indem ich abwechselnd auf die Bremse steige bzw. den Blinker betätige; Anni kommt zu Besuch und wir benehmen uns beide möglichst unauffällig - in solche Situationen zweifellos das beste. Nach einer guten Stunde ist der Minimax soweit wiederhergestellt, dass man ihn auf die Straße lassen kann. Trotzdem nimmt in den folgenden Stunden der Gedanke an Heimfahren Gestalt an, weil es ich ja trotz allem nur um ein Provisorium handelt. Wir buchen auf der gleichen Fähre wie Anni und Franz, denn ohne Not mit einem nicht ganz verkehrssicheren Fahrzeug in Griechenland herumzukurven, ist bestensfalls leichtsinnig. Saukalt ist und bleibt es außerdem, so dass uns der Abschied nicht allzu schwer fällt.



    Frischer Schnee grüßt vom Kranz der Berge um den korinthischen Golf und wir werden am 26.3. per Fähre nach Hause dampfen.

  • solch ein Pech zu haben ist nicht schön, aber die Hauptsache ist kein Personenschaden zuhaben. Die Gesundheit ist das Wichtigste! Alles andere ist zu ersetzen. Auch wenn das Wetter nicht das Beste ist, so fällt doch die Rückreise nicht so schwer.

    Kopf hoch, einst wird es besser!

    LG an euch 4 und eine unfallfreie Heimreise :2-winke:

  • Hallo ihr lieben "Geplagten", das Glück war nicht so ganz auf eurer Seite in den letzten Tagen.
    Ich wünsche euch eine gute Heimreise. Zum Trost - es soll bei uns nun endlich wärmer werden.

    LG/Rita und Ernst
    Unterwegs mit Mooveo 60EB "Balu"
    oder Fendt Topas


    Intelligenz ohne Humor, ist wie eine Speise ohne Gewürz!

  • na bum des is a gschicht de zwa lassma nimmer a lane furtfahrn de haun ja alles zam.
    so würde somancher sagen ich sage es anders sachschaden ist ein geld schaden und gott seis gedankt kein personenschaden.
    für gesprächstoff ist somit gesorgt.kommt gut nach hause das wünscht euch horst :wowafahr:

  • Sonntag, 25.3.2018 Lampiri S T E H T A G


    Gestern haben wir griechische Küche "neu" kennen gelernt und wenn man ein Gemüsefreak ist, lohnt sich diese Bekanntschaft allemal. Ein Gedicht an Leichtigkeit, unverfälschtem Geschmack, Kräuterdüften und - wenig Fett. Die Olivenölbäder scheinen - zumindest bei der gehobenen Gastronomie - nicht mehr gefragt zu sein. Um Punkt 19h00 werden wir vom CP-Chef abgeholt - mit einer Art Pickup. Alle klettern hinein, nur mich pickt er nicht auf - ich bin zu kurz oder zu alt oder was auch immer. Schließlich bin ich aber auch an Bord und das Fürchten geht los - gottlob nur wenige Kilometer, dann sind wir am Ziel. Großes Lokal, wir die einzigen Gäste, ein unterbeschäftigter Küchenchef (Feiertag ist erst morgen), kurz - es wird ein Festessen, sozusagen zu Ehren unserer Fahrgemeinschaft und unserer vierrädrigen Patienten. Wir genießen es in vollen Zügen und leisten uns ein Taxi nach Hause. Ab heute gibt es wieder "Bordküche", um die Vorräte aufzubrauchen.
    Oder doch nicht? Gegen halb zehn steht der CP-Betreiber mit einer Bratpfanne voller Lammfleisch und Erdäpfel vor der Womo-Tür und meint: very nice lamb und verschwindet wieder. Irgendwie hat das wohl mit dem Nationalfeiertag zu tun. Zwischendurch tauchen Anni und Franz auf mit einen entzückenden Prä-Ostergeschenk (danke!!); später versucht Ewald zu klären, ob das Lamm wohl auch für uns gedacht ist. Daraufhin scheint sich ein Dialog entsponnen zu haben, in dem offenbar jeder jeden verstanden zu haben glaubt. Dann geschieht lange Zeit nichts. Auf Dauer macht das nicht satt und Franz nervös, und als die Uhr 15h30 zeigt, schreitet er, wie es seine Art ist, zur Tat. Ewas verwirrt taucht wenig später der CP-Betreiber mit den ersten Vorboten einer Mahlzeit auf: Brot und goldenes Rührei - so ein Gelb haben Eier bei uns zu hause nicht einmal zu Ostern! Bald folgen gebratener Feta + gebratene rote Paprika, eine Schüssel Krautsalat mit rotem Zwiebel und Oliven - die Zusammenstellung ist durchaus ungewöhnlich, aber köstlich! Wir haben diese Reise ohnehin zum Überraschungstrip erklärt und wundern uns über gar nichts mehr. Mit Rotwein lässt sich vieles lösen - und der kommt auch prompt: einmal von Franz, einmal aus der Küche der CP-Mama, begleitet von besagtem Lamm und Erdäpfeln mit Zitronentouch. Urgriechisch; nicht "gestylt", sondern echt und ursprünglich (gebildete Menschen pflegen dazu authentisch zu sagen!). Mittlerweile schüttet es in Strömen, aber in unserem Womo ist es warm und gemütlich; wir freuen uns sehr, bei diesem Schauerwetter mit Strom heizen zu können. Nein, wir lassen uns auch diesen letzten Abend in Griechenland nicht vermiesen; wir mögen dieses Land und kommen sicher noch einmal wieder.

  • Montag, 26.3. Lampiri - Patra
    Es wird ernst. Auf nach Patra, um 19h geht die Fähre. Nach dem Check in und der Fahrzeugkontrolle hinsichtlich blinder Passagiere werden die restlichen verderblichen Lebensmittel verarbeitet und gemeinsam verzehrt - diesmal ohne Rotwein! Bald darauf rollen wir auf die Fähre - früher als gedacht: auch Griechenland hat Sommerzeit! Und an Bord gehen die Uhren griechisch - wenn sie überhaupt gehen!



    27.3., 28.3. Venedig - Schörfling
    Es folgen 33 Stunden Schiffsroutine: schlafen, essen, lesen, herumwandern, versuchen, der Klimaanlage zu entkommen - no chance!
    Am 28.3. um 01h00 laufen wir in Venedig ein. Die Womos werden aus ihren Nischen gefädelt, wir rollen von Bord und auf der Suche nach einem ansprechenden Schlafplatz durchs nächtliche Mestre tatsächlich wieder bis zum CP Venezia. Der ist natürlich geschlossen, Mondscheinplätze hat er auch nicht, also muss eine Parkverbotszone mit Abschleppandrohung herhalten. Wir sind einfach zu müde, um weiter zu suchen. Niemand stört unseren Schlaf; um dreiviertel sieben sind wir halbwegs fit, um bei der nächsten Tankstelle zu frühstücken. Hier trennen sich unsere Heimreisewege. Franki meint, die Dachluken halten sicher bis nach Hause. Wir müssen uns in Richtung Salzburg in Bewegung setzen, denn wir haben nämlich noch etwas Wichtiges zu erledigen: immerhin findet auch heuer ein Forumstreffen statt und der Austragungsort der olympischen Seniorenspiele steht noch nicht fest! Jetzt schon: CP Mauterndorf ist das As im Ärmel! Der geht sogar bei Weltuntergangswetter. Näheres wird Chefe im Forum berichten. Mittlerweile blickt der Wettergott unfreundlich herab und wir sorgenvoll auf unsere Sommerreifen, die hier reichlich unpassend wirken. Wie schön: so komme ich mal durch den Tauerntunnel, den kenne ich noch nicht. Die Fahrt danach hinaus ins flache Salzburgerland entschädigt uns ein bisschen für das unwirsche Reiseende. Eindrucksvoll bauen sich verschneite Felsriesen neben und vor uns auf, bis uns der Flachgau mit seinen Seen in Empfang nimmt.
    Im Oberösterreichischen entdecken wir nahe dem Attersee einen interessanten SP (Straß im Attergau, Rosslwirt, bietet Gästen gratis Strom + Entsorgung; einziger Schönheitsfehler: er hat Mittwoch Ruhetag). Also weiter mit der Suche: Seewalchen bzw. Schörfling. Zuerst PP des Seebades Schönauer. Das Fazit des anschließenden Rundgangs: alle auffindbaren (insgesamt 3) Lokale haben entweder Ruhetag oder sind geschlossen = sanft entschlafen. Beim Womo-PP orten wir noch ein weiteres Wirtshausschild: Zenz`n-Stub`n - dort probieren wir es noch, sonst kochen wir selber. Wir kochen nicht, die andern tun´s und das sogar gut! Sehr empfehlenswertes Restaurant, nicht ganz billig, aber sehr gediegen und ausgezeichnete Küche.


    Und schlafen dürfen wir hier auch! Gute Nacht - immerhin waren es heute 600km!

  • Donnerstag, 29.3.2018 Seewalchen - Wien
    7°C - brrrrrr! Schnell heizen, schnell frühstücken, schnell losfahren - die Fa. Pfaff macht um 12h Mittagspause. Kurz vor unserem Ziel entdeckt - nach endlosen Kilometern! - das Auge des Gesetzes doch noch unser Womo mit seinen originellen Lichtspielen. Auf die Frage des Herrn Inspektors, wohin wir denn des Weges seien, antwortet Ewald prompt "zum Pfaff" und schildert blumenreich unseren "Leidensweg". Die Herren scheinen eher amüsiert und wir können unseren Weg kostenfrei fortsetzen. Beim Pfaff wird der Schaden besichtigt, eine Bestellliste zusammengestellt und ein Auftragsschein ausgestellt. Da bei der Firma Hymer einmal alles lagernd ist – wahrscheinlich ist die rechte hintere Stoßstange ein Verkaufsschlager – wird ein Reparaturtermin für den 24. 4. Festgelegt. Anschließend fahren wir weiter auf der Autobahn Richtung Wien und sind gegen 14.00 Uhr Daheim.

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