Der frühe Vogel fängt den Wurm - oder: der frühe Wurm (Womobilist) hat einen Vogel . . . (es handelt sich hier um die Anleihe eines Buchtitels von Michael Niavarani, aber es passt so gut!)
Ende Jänner sitzen Ewald und ich bei -28°C in Lappland, als Franki sich via Handy bei uns wegen einer Fährbuchung nach Griechenland meldet. Ein paar Stunden später steht fest: am 7.3.2018 um 04h30 werden wir von Venedig aus in See stechen. Na dann!
Samstag, 3.3.2018, 10h Wien - 17h25 Spilimbergo
Die besorgten Blicke auf die Wetterkapriolen der letzten Tage haben sich erübrigt, wir kommen problemlos durch die letzten Schneereste auf dem Stellplatz und ab dann gibt es trockene Fahrbahn. Einzig unser Kühli beschäftigt uns, weil er wieder mal - so wie schon zu Silvester - rot vor sich hin blinzelt (die Bedienungsanleitung des Herstellers spricht bei dieser Art von Fehlermeldung von zu hoher Umgebungstemperatur !?). Wir haben -3°C. Das soll verstehen, wer kann, wir können´s nicht. Pause in Griffen, weiter Richtung Grenze. Überall ist es spätwinterlich graubraun, auch noch im Kanaltal, nur die ganz hohen Gipfel glänzen weiß. In Spilimbergo stehen schon viele Womos; wir reservieren sicherheitshalber einen Platz für Frankie, der wenig später einrauscht.
Der Kühli blinzelt noch immer. Wir bitten bei Anni um Asyl für unsere Gefriervorräte, den Rest verfrachten wir in die Garage. Über weitere Maßnahmen werden wir später nachdenken. Viel spannender entwickelt sich die Wasserwirtschaft des Womos. Endlich dem heimischen Frost entronnen füllt Ewald den Wassertank, dreht die Wasserhähne auf und - die Pumpe schweigt vornehm vor sich hin: sozusagen tote Hose. Es wird richtig gemütlich im Womo: offener Zugang zum Wassertank, zwei davor kauernde Männer, Wasserpfützen, ein offener Werkzeugkasten, eine ausgebaute Pumpe, von der ein Teil gebrochen ist. Ratlosigkeit macht sich breit, finster wird es auch schon, nichts geht mehr! Wir statten das Womo wieder mit gefüllten Wasserflaschen aus und vertagen alles weitere auf morgen.