Weihnachtsgedichte

  • Weihnachtssgedicht der Frau:

    Müde bin ich, geh zur Ruh,
    mache meine Augen zu.
    Liebes Christkind bevor ich schlaf,
    bitte ich Dich noch um was:
    Schick mir mal 'nen netten Mann,
    der auch wirklich alles kann.
    Der mir Komplimente macht,
    nicht über meinen Hintern lacht,
    mich stets nur auf Händen trägt
    und sich Geburtstage einprägt,
    Sex nur will, wenn ich grad mag
    und mich dann liebt den ganzen Tag.
    Soll die Füße mir massieren
    und mich schick zum Essen führen.
    Er soll treu und zärtlich sein
    und mein bester Freund noch oben
    drein.


    Weihnachtsgedicht des Mannes:

    Liebes Christkind,
    schicke mir eine stumme Nymphomanin
    die einen Getränke- oder Fleischhandel besitzt
    und Jahreskarten fürs Stadion.
    Und es ist mir scheißegal, dass sich
    das nicht reimt!!!!

  • Draußen schneit's, es ist so weit,
    begonnen hat die Weihnachtszeit.
    Der Opa holt vom Abstellraum
    den Weichnachtsschmuck und schmückt den Baum.


    Sein Enkel hilft so gut er kann
    und freut sich auf den Weihnachtsmann.
    Zum Schluß die Lämpchen dran noch schnell,
    den Stecker rein, schon strahlt es hell.



    Da wird der Opa nachdenklich.
    Wie war das früher eigentlich?
    Die Kerzen waren da noch echt,
    aus Wachs mit Docht, das war nicht schlecht.


    Der Enkel aber glaubt es kaum:
    "Echte Kerzen an dem Baum???"


    Die Zeit jedoch bleibt niemals steh'n
    und fünfzig weit're Jahr' vergeh'n.


    Der Enkel - längst erwachsen schon -
    hat heute selbst 'nen Enkelsohn.


    Und wieder schneit's zur Weihnachtszeit.


    Ja wieder mal ist es so weit.
    Der Opa holt vom Abstellraum
    wie jedes Jahr den Plastikbaum.


    Sein Enkel hilft so gut er kann
    und freut sich auf den Weihnachtsmann.


    Der Christbaumschmuck wird angebracht.
    Schon strahlt der Plastikbaum voll Pracht.



    Da wird der Opa nachdenklich.
    Wie war das früher eigentlich?


    Da war der Weihnachstbaum noch echt,
    frisch aus dem Wald, das war nicht schlecht.


    Der Enkel aber glaubt es kaum:
    "Im Wohnzimmer 'nen echten Baum???"


    Die Zeit bleibt doch auch jetzt nicht steh'n
    und nochmal fünfzig Jahr' vergeh'n.


    Der Enkel - längst erwachsen schon -
    hat wiederum 'nen Enkelsohn.


    Und schneit's auch draußen noch so sehr,
    das Weihnachtsfest, das gibt's nicht mehr.


    Man holt nichts mehr vom Abstellraum
    und hat auch keinen Weihnachtsbaum.
    Der Enkel denkt auch nicht daran,
    hat nie gehört vom Weihnachtsmann.


    Auch vieles and're gibt's nicht mehr.
    Die ganze Welt wirkt ziemlich leer.



    Da wird der Opa nachdenklich.
    Wie war das früher eigentlich?
    Da feierte man wirklich echt
    ein Fest mit Baum, das war nicht schlecht.


    Der Enkel aber glaubt es kaum
    und fragt erstaunt: "Was ist ein Baum???"


    LG Eva

  • Ein Zauber lächelt aus der Ferne


    Weiss sind die Dächer und die Zweige,
    Das alte Jahr geht bald zur Neige.
    Ein Zauber lächelt aus der Ferne
    Und glänzen tun die ersten Sterne.
    Ein helles Licht, das ewig brennt,
    schickt uns den seligen Advent.


    (© Monika Minder)



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  • Weihnachten 1958
    Ich war gerade einmal 14 Jahre alt, da schrieb ich ein
    Weihnachtsgedicht. Zu dieser Zeit haben wir Kinder immer gemeinsam unsere
    Eltern zu Weihnachten beschenkt, mit ein bisschen Taschengeld und sehr viel
    Bemühungen. Diesmal ist uns etwas ganz Besonderes eingefallen.
    Wir schenkten unseren Eltern eine „selbstgemachte“ Schallplatte. Das ging so:
    In einem großen Einkaufszentrum gab es eine Kabine in der Größe einer Telefonzelle.
    Dort konnte man in ein Mikrofon sprechen oder singen und gegen den Einwurf
    von Geld kam dann auf einer Schallplatte – groß wie heutige CDs – das Kunstwerk
    aus dem Automaten.
    Wir machten uns also ans Werk. Zuhause hatten wir ein tragbares Tonbandgerät.
    Bernd, der Älteste war so etwas wie der Regisseur. Ich musste Stille Nacht am
    Klavier spielen, und Bernd nahm das auf. Dann gingen wir mit diesem Gerät in
    das EKZ und dort drängten wir uns zu dritt in diese Zelle.
    Abwechselnd startet Bernd das Gerät und spielte immer eine Strophe des Liedes
    und Herbert, der jüngere Bruder, der ja später wirklich Schauspieler geworden
    ist, sprach total pathetisch mein Gedicht dazwischen.
    Die fertig gepresste Schallplatte schenkten wir dann unseren Eltern zu Weihnachten.
    Ich glaube, sie haben sich über kein anderes Geschenk von uns mehr gefreut.


    EIN CHRISTBAUM VOLL VON KERZEN
    Ein Christbaum voll von Kerzen,
    ein froher Weihnachtschor,
    ich stand mit freiem Herzen,
    still und gebannt davor.


    Die kleinen Äuglein hoch empor,
    hielt ich vor Dankbarkeit,
    und leise klang es an mein Ohr:
    „Gnadenbringende Weihnachtszeit.“


    Ich schmiegte mich an Mutters Hand
    und schaute zu ihr auf.
    Sie baute mir ein Wunderland,
    ich baute Schlösser drauf.


    Von Geld und Sorgen wußt’ ich nichts,
    von Arbeit und von Plag’
    und auch der Mutter
    Angesicht strahlte an diesem Tag.


    Vergessen war das Sparen,
    das Rackern ohne Ende.
    Doch stets war Geld zuwenig,
    in müden Mutterhänden.


    Doch all das war mir unbekannt,
    sie baute mir ein Wunderland.
    Da gab es keine Müh’ und Plag’,
    das Christkind kam am Weihnachtstag.


    Die Kinderaugen strahlten,
    das reinste Glück der Welt,
    wenn mir mein liebes
    Mutterl vom Christkind hat erzählt.


    Sie ließ mich in dem Glauben,
    solang es möglich war.
    Des Kindes Glück, das
    einzig wahre erlebt’ ich Jahr für Jahr.


    Doch auch die schönste
    Zeit, sie geht einmal vorbei.
    Die Kindheit schon so
    weit, der Kindertraum entzwei.


    An Mutters Seite steh’ ich
    still unterm Christbaum da,
    und doch es kann nicht
    werden, was früher einmal war.


    Ich suche zwischen Kerzen,
    was ich dort hab’ geseh’n.
    Ich wart mit bangem Herzen,
    auf’s Christkindlein so schön.


    Ich schalt mich gleich drauf närrisch
    und weiß nicht was mir fehlt.
    Ich glaubte mich verstoßen
    aus meiner Wunderwelt.


    Auf einmal hör’ ich Mutter:
    „Was ist mit dir mein Kind?“
    Und wie ein Blitz durchzuckt’s mich,
    mich streift ein frischer Wind.


    Such niemals zu ergründen,
    der Kinder Welt und Glück,
    nicht durch Vernunft zu
    finden, so kehrt es nie zurück.


    Was der Verstand nicht kann erfassen,
    was man nicht wirklich sieht und hört,
    das kann der Mensch nicht gelten lassen,
    wenn er zu den Erwachsenen gehört.


    Doch liebst du deine Eltern
    wahrhaftig tief und treu,
    so wird das Tor zum Märchen
    geöffnet dir auf’s Neu’.


    Ein Christbaum voll von Kerzen,
    ein froher Weihnachtschor,
    der klingt dir dann im Herzen
    so schön wie nie zuvor.


    Und dankbar nehm’ ich deine Hand
    und schau dich lange an.
    Oh Mutter, ich bleib’ stets dein Kind,
    verzeih’ mir, jetzt erst denk’ ich dran.
    (C)sarah66

  • @ sarah - Nein dieses Gedicht stammt nicht von mir, es wurde mir heuer von einer Freundin via Mail geschickt, sie kennt leider auch nicht den Autor.

  • Liebe Eva!
    Danke für deine schnelle Antwort. Mir hat das Gedicht sehr gut gefallen. :) Da ich mich selbst a bissal mit dem Schreiben beschäftige, möchte ich dir nur sagen, dass du - soferne du den Autor nicht kennst - unter das Gedicht "Autor unbekannt" schreiben musst, wenn du es im Internet veröffentlichst. Sonst könnte es zu einer unangenehmen Situation kommen. Sollte nicht belehrend wirken.
    :streichel:
    :glockenlaeut: :glockenlaeut: :glockenlaeut:

  • In ein paar Tagen ist Weihnachten. Jedes Jahr dasselbe, Adventkranz basteln, Kerzen gießen, Geschenke kaufen, Wohnung putzen und natürlich Kekse backen. Ich bin ja schon in Pension, ich bin alt, ich habe Zeit. Die Jungen haben eben zuwenig Zeit, sie hasten von einer Weihnachtsfeier zur anderen, sind ja auch noch völlig im Stress. Sie würden wohl nur dann schnell noch im Supermarkt ein paar – weiß Gott wo und wie - gefertigte Dinger kaufen. Aber wozu hat man halt dann doch die Oma.


    Also heute sind halt Anisplätzchen dran, die Lieblingskekse meines Sohnes. Jeden Tag halt a bissal was, viel auf einmal wäre ja auch viel zu anstrengend. Den Teig kann man ja im Mixer rühren, aber dann ist Handarbeit angesagt. Und ich denke mir, heuer kann ich das ja noch, was ist aber dann? Ja ich möchte nicht so alt werden, dass ich keine Kekse mehr selbst machen kann.


    Mit einem kleinen Löffel tropfe ich den zähflüssigen Teig auf ein Backblech. Meine Hände zittern etwas, schon wieder ein bisschen mehr als voriges Jahr – ärgerlich. Nur wenn man die Hand ganz ruhig hält werden es schön kreisförmige Dinger. So werden es immer öfters nur einfach Patzen. Aber was soll’s, eine Schönheitskonkurrenz brauchen sie ja nicht gewinnen, sie müssen ja nur schmecken. Und wenn der Sohn dann meint, na da hast dir heuer aber weniger Mühe gegeben, dann muss man ihm ja nicht sagen, dass die Hände immer mehr zittern. Er will es eh nicht wirklich wissen.


    Und dann streut man Anis auf den feuchten Teig. So ein paar Krümel, möglichst in die Mitte. Ich habe noch ein Päckchen zu Hause gehabt, Ablaufdatum erst Mitte nächsten Jahres, brauche ich also heuer keines kaufen.
    Nächstes Jahr, möchte ich das noch erleben? Wer weiß ob ich dann noch alles selbst machen kann. Nein, ich will eigentlich nicht wirklich ein Pflegefall werden. Da ist es doch besser man geht rechtzeitig.


    Ein Backblech ist endlich voll und ich schiebe es in das Rohr. Ich nehme das nächste Blech, der Teig ist ja sehr ausgiebig. Wieder dasselbe. Wie machen es die denn eigentlich immer in den Filmen, wo bekommt man so viele Schlaftabletten her? Oder sollte ich mir eine hohe Brücke suchen, ich wollte schon immer einmal so im freien Fall durch die Luft schweben? Wie hoch muss diese Brücke sein, dass es nicht mehr wehtut, wenn man unten ankommt? Vielleicht sollte man sich auf die Schienen legen, aber was wenn man dann nur zur Seite geschleudert wird? Erschießen? Ich als Pazifistin, ich habe noch nie im Leben eine Waffe in der Hand gehabt, nicht einmal bei einer Schießbude.


    Neben der Küche im Wohnzimmer läuft der CD-Player, damit habe ich gerade noch umgehen gelernt. Nana Mouskouri singt Lieder voll Liebe und Gefühl. Die personifizierte Sehnsucht hat sie eine Fernsehmoderatorin einmal genannt, ich weiß nicht mehr ob es die Russwurm oder die Stöckl war, na ist ja auch egal. Wirklich, diese Frau ist ja noch zehn Jahre älter als ich, und sie tritt noch auf der Bühne auf und ist auch noch so attraktiv.
    Das zweite Blech ist voll, ich streue wieder Anis drauf, und ab damit ins Rohr. Ist ja noch immer genug Teig da. Jetzt weiß ich es, vielleicht sollte man den Föhn in die Badewanne fallen lassen, aber ob das wirklich hilft. Wie lange würde es dauern, bis mich jemand findet? Tage, Wochen – na jetzt vielleicht etwas weniger. In ein paar Tagen ist ja Weihnachten und da kommt dann doch die Familie. Aber sonst, wem würde ich abgehen, wem würde ich fehlen? Aber das kann mir ja dann eigentlich wirklich egal sein. Schön wär’s ja einfach einschlafen, wie hat man früher immer gesagt „Altersschwäche“, aber dafür ist es ja vielleicht doch noch etwas zu früh.


    Das nächste Blech ins Rohr, die fertigen Kekse in eine Schüssel zum Auskühlen. Dann kommen sie in eine der unzähligen Dosen, die das ganze Jahr über im Kellerabteil auf ihren nächsten Auftritt warten. Aber ich will ja dann nicht mehr mitmachen, dann müssen sie sich halt einen anderen Platz suchen.
    Jetzt reicht der restliche Teig gerade noch für ein halbes Blech. Akribisch, wie ich alles im Leben immer eingeteilt hatte, verstreute ich den restlichen Anis auf diese paar Teigpatzen und dann ab damit ins Rohr.


    Als dann alles ausgekühlt war und ich begann die restlichen Teigzutaten wieder an ihren gewohnten Platz zu stellen, da fand ich ein Päckchen mit Anis – Ablaufdatum erst im übernächsten Jahr. Schrecklich wie vergesslich man schon wird, das hatte ich doch letztens gekauft, ohne daran zu denken, dass ich ja noch eines vom Vorjahr hatte. Was sollte ich jetzt damit tun?


    Ach was, ich gebe es einfach zu den lang haltbaren Backzutaten. Sicher ist sicher.
    Wer weiß, vielleicht brauche ich es doch noch nächsten Advent?
    ©sarah66


    :rentierschlitten: :rentierschlitten: :rentierschlitten:

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