Beiträge von SuperDuty

    Hallo Anni & Franz,
    mit Spannung verfolgte ich eure schönen Berichte von Sizilien, möchten wir den kommenden Winter doch auch gerne dort verbringen. Es gibt dort schließlich sehr viel schönes zu sehen. Da wir einen PKW dabei haben, bräuchten wir ca. 4 sichere Stellplätze um die Insel verteilt, auf denen wir dann jeweils mehrere Wochen stehen würden.


    Aber wir haben so unsere Bedenken mit Fähre und Stellplätzen. Schließlich ist unser Mobil, in dem wir seit 3 Jahren leben, 9 m lang und dahinter haben wir noch einen Trailer mit einem Geländewagen. Ganz klar, dass wir mit dem Gespann im LKW-Format nur über Autobahn und SS fahren können.
    Aber nach meinen bisherigen intensiven Recherchen sind selbst CP und SP oder deren Zufahrten für größere Mobile kaum bis nicht geeignet.
    Da wir Selbstversorger mit Strom und Internet sind, legen wir auch keinen Wert auf Beschattung - also nix mit Platz neben oder unter Bäumen. Auch die Unterführungen unter der Bahnlinie erscheinen mir oft so niedrig, dass man mit Fahrzeugen in unserem gewohnten LKW-Format nicht darunter hindurch zum angestrebten SP gelangen kann.
    Sehe ich das eigentlich richtig? Macht es überhaupt Sinn mit unserem :womo: nach Süditalien zu fahren oder ist der Verdruss größer als alle Freuden?

    Wir leben nun schon über 2 Jahre im Wohnmobil und noch kein Campingplatz hat uns gesehen - außer vorbeifahren.
    CPs decken unseren Bedarf nicht ab, sind in der Regel zu klein, zu eng, viel zu teuer. Ordentliche Entsorgungsmöglichkeiten gibt es reichlich außerhalb der CPs, Wäsche kann man überall waschen lassen, öffentliche Duschen und Toiletten benutzen wir grundsätzlich nicht, also was sollen wir mit dem Reisemobil auf einem Campingplatz?
    Seit 4 Wochen sind wir auf der Reise nach Faro, stehen mal hier und mal dort - immer legal - Tisch und Stühle bleiben immer drin und wir hinterlassen keinen Dreck :womo:

    Ja Walter, wem wäre das in dem Stress nicht auch so gegangen? Der Chianti tröstet dann etwas über sowas hinweg :prost:
    Die mediterrane Küche, allen voran die italienische, eignen sich übrigens sehr gut für vegan. Wir machen auch viel asiatische Gerichte, da gibt es auch jede Menge geeignete Rezepte.


    SuperDuty: Das klingt sehr interessant! Hast du da noch ein wenig mehr zu erzählen? Einen veganen Lebensstil habe ich mir nämlich noch nie vorstellen können bzw. habe ich noch gar nie darüber nachgedacht


    Hallo ronyundtony,
    sorry, dass ich erst jetzt antworte. Wir sind inzwischen quer durch Frankreich gefahren und hatten vor unserer Abreise auch noch etwas Stress.
    Was soll ich dazu sagen? Inzwischen ernähren wir uns seit 2 Monaten vegan und es geht uns ganz hervorragend dabei.
    Vor dem Einstieg haben wir uns natürlich etwas informiert. Als erstes lasen wir von Dr. med. Ruediger Dahlke das Buch PEACE FOOD. Das weckt weitere Wissbegierde. Hochinteressant sind in dem Zusammenhang die Untersuchungen und Veröffentlichungen von Dr. Caldwell B. Esselstyn:
    http://www.provegan.info/de/au…-dr-caldwell-b-esselstyn/
    Oder näheres über die „China Study“ von Professor Dr. T. Colin Campbell:
    http://www.provegan.info/de/in…ssor-dr-t-colin-campbell/


    Es gibt dazu auch eine menge Kochbücher, die aber zum Teil weniger für die Jeden-Tag-Küche geeignet sind. Besser ist da schon http://www.Chefkoch.de
    Auch sollte man aus der veganen Ernährung keine Religion machen. Nichts übertreiben, 95% vegan ist super, womit ich sagen möchte, dass ein Glas Wein, Honig, Lederschuhe/-Gürtel, Wollsachen usw. für uns nicht tabu sind.
    Inzwischen braucht man seinen Einkauf auch nicht auf Bioläden zu beschränken, in vielen Lebensmittelläden und auch beim Discounter findet man vegane Sojaprodukte, Teigwaren usw. im Regal. Über Fleischersatz wie Sojaschnitzel, Sojawürste usw. kann man geteilter Meinung sein, aber zumindest ist das mal eine Abwechslung :-) An Abwechslung mangelt es aber nicht.
    Ganz viele Gerichte aus unserem Alltag sind auch schon vegan, oder werden es mit wenigen Tricks. Zum Kochen findet man die passenden Ersatzstoffe für z. B. Ei, Käse, usw. oder auch vegane Bindemittel auf Internetseiten oder in den jeweiligen Kochbücher. Aber nicht erschrecken, man braucht nicht alles von dem was da aufgelistet wird.
    So, nun erst mal viel Spaß beim informieren :)

    Frei stehen wir immer schwieriger, zumindest dort wo es die Massen hinzieht.
    Heute sind wir auf der Île d’Oléron angekommen, und an jeder noch so winzigen Fläche steht ein Schild, dass Übernachten verboten ist. Es bleiben nur die wenigen Bezahl-Stellplätze oder Campingplätze. Also das müssen wir uns nicht unbedingt geben :womo:

    Ja, das ist so eine Sache.
    Mehr oder weniger vegetarisch haben wir uns ja schon längere Zeit ernährt, nun aber VEGAN !
    Durch verschiedene Erfahrungen und interessante Begegnungen in den letzten Wochen sind wir auf die vegane Ernährung so richtig aufmerksam geworden. Wir wurden neugierig und ich möchte ausprobieren, was das mit mir macht.
    Meine Frau war von der Idee sofort begeistert und stöberte fleißig im Internet, schaffte Kochbücher ran; wir bekamen auch welche ausgeliehen, probierten erste Gerichte aus. Hmmm schmeckte wirklich lecker und macht sogar richtig gut satt.
    Ich bin Monika sehr dankbar dafür, dass sie so spontan derartigen Ideen folgen kann. Immerhin betrifft so ein Entschluss auch ganz gewaltig ihr Leben.


    Also wir essen keine tierischen Proteine, ansonsten alles an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Sojaprodukte und vieles mehr. Die Auswahl ist groß, das Essen sehr schmackhaft :)

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    Was sich fast jeden Abend vor unserer Frontscheibe abspielt kann einfach nur als grandios bezeichnet werden.
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    Am Morgen trauten wir unseren Augen nicht, direkt vor uns war ein winziger Frischling alleine auf Entdeckungstour unterwegs. Das Mutterschwein war weit und breit nicht zu sehen. Der kleine war bestimmt ausgebüxt und recht munter und zielstrebig unterwegs.
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    Wir sind diesmal von der südlichen Seite unterwegs zum Hohneck.
    In der Tiefe der Lac de Schiessrothried
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    Unterwegs sind wieder Gemsen zu sehen
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    und sehr fleißige Hummeln.
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    So lässt sich gut wandern
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    mit dem Gepäck der ganzen Familie
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    hinab zum Lac de Schiessrothried
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    Ja, dass war unsere Wandertour in den Vogesen :womo:

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    Sunset
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    und Sunrise über den Vogesen
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    Die Berge liegen noch im morgendlichen Dunst
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    Blumen erhaschen die ersten Sonnenstrahlen (Türkenbund)
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    Insekten suchen ihr „Frühstück“
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    Und dann sind wir ihnen auf der Spur, den Gemsen, wegen denen wir besonders früh aufgestanden sind.
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    Dort unten auf den Felsen sind sie, bis zu einem Dutzend können wir zählen
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    Wer Geduld hat und sich ganz ruhig verhält, kann die scheuen Gemsen bei günstigem Wind aus nächster Nähe betrachten
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    Ein absoluter Kletterkünstler
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    In der Morgensonne besonders schön, das Taubenkropf-Leimkraut
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    und der Wiesenkümmel, riecht wie Sellerie und hilft bei der Verdauung von Münster-Käsefondue :)
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    Sunset über den Vogesen, einfach grandios
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    Wanderparkplatz an der Fontaine de la Duchesse
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    Im Schwarzwald war der Ginster schon verblüht, hier kann man die gelbe Pracht noch bewundern.
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    Blick zum Hohneck. Auf den gemähten Wiesen lässt sich wunderbar ausruhen. Wann sind wir eigentlich zuletzt auf einer Wiese gelegen?
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    Unbekannter Struwwelpeter
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    Monika hat einen neuen Freund in der Ferme Breitzhousen gefunden.
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    Hier konnten wir auch gut essen, Käsefondue (aus Münsterkäse!!!) mit Schinkenscheiben und Salat.
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    Auf dem Parkplatz an der Rückseite (Nordseite) der Ferme Breitzhousen kann übrigens entsorgt werden und Wasser gibt es auch. Aber bitte keine dieser fürchterlichen Säulen erwarten, es ist alles ganz einfach an der Hauswand neben der Stalleinfahrt.

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    Altenberg, ein ganz netter Zweitwohnsitz
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    Über Stock und Stein geht es heute hinauf zum Le Tanet (alt. 1292)
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    und dort hinüber
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    in den Zauberwald
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    in dem Feen und Gnome zu Hause zu sein scheinen
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    Wer erkennt ihn?
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    Alle Bäume sind derart voller Flechte, Pilze und Moos, dass man sie nicht mehr an ihrer Rinde erkennen kann
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    Dieser Baum hat stützende Hilfe bekommen
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    Lac Vert oder de Soultzeren wird unser heutiges Ziel werden
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    Der Abstieg dahin ist beschwerlich,
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    und einfach nur malerisch
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    durch den Märchenwald
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    bis der See vor uns liegt
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    Offizielle Stellplätze gibt es an der Route des Crêtes keine. Die Wohnmobile sammeln sich abends an den großen Parkplätzen der Skistationen wie z. B. Col de la Schlucht usw.
    Am etwas westlich der Route gelegenen Lac de Longemer gibt es auch Campingplätze.
    Wer wandern möchte, sollte mit dem Wohnmobil möglichst früh morgens auf einem der Wanderparkplätze stehen, sonst könnte es mit einem freien Platz eng werden.
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    Aber früh aufstehen lohnt sich hier.

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    Auch dieser Sonnenuntergang verspricht einen schönen Tag. Morgen wollen wir einen Platzwechsel vornehmen um neue Wanderziele zu haben.
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    Wandertafel vom Hohneck, hier möchten wir etwas unternehmen:
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    Von Fragen gelöchert? Wo geht es zu X, zu Y usw.
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    Pilzbefall
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    Le Hohneck, unser Wanderziel auf 1363 m
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    Auf dem Weg begegnen wir vielem Interessanten, z. B. dieser gespaltenen Persönlichkeit
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    Nicht nur in den USA, auch in den Vogesen gibt es sie, Balance Rock
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    Was gibt es denn da zu sehen?
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    Solche Steilhänge sind die Heimat der Gemsen, Monika hat ein Auge dafür
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    Ausblick vom Hohneck auf den Lac de Longemer, dort gibt es mehrere Campingplätze
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    Im Sommer weniger schön, die Skilifte südlich von Le Hohneck
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    In der Ferne die Ferme „Les 3 Fours“
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    Vor den Rindern geflüchtet
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    Links im Bild eine Vogesenkuh. Das Vogesenrind ist eine vom Aussterben bedrohte alte, besonders robuste Haustierrasse Sie kann weite Strecken zurücklegen und sich leicht an unwegsames Gelände anpassen. Gegenüber wechselhaftem Wetter und Temperaturschwankungen ist sie wenig anfällig. Sie ist somit ideal fürs Gebirge geeignet. Ihre Milch eignet sich gut zur Käseherstellung. Das weiß und schwarz gesprenkelte Fell mit dem typischen weißen Streifen auf der Wirbelsäule macht sie unverwechselbar. Der Ursprung dieser Rasse liegt im 17. Jahrhundert. Im Dreißigjährigen Kriege sollen skandinavische Rinder in die Vogesen gebracht worden sein. Die Weiterzucht und Arterhaltung wird vom französischen Staat und auch durch Finanzmittel der EU gefördert - welch ein Wunder, wird doch sonst eher die Artenarmut im Interesse der großen Konzerne gefördert.

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    Der heutige Weg führt uns durch den Staatswald „Deux Lacs. Dieser erstreckt sich über 637 ha. Die Besonderheit sind die beiden Gletscherseen Lac Blanc und Lac Noir. Diese Landschaft entstand vor etwa 10.000 Jahren. Die Steilhänge über den Seen sind unberührt. Hier sind Gemsen und Wanderfalken zu Hause.
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    Ja, und am Lac Noir . . .
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    wurden wir dann auch fündig, die Tarte myrtille (Heidelbeerkuchen) stand für uns bereit.
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    Auf dem Weg kamen wir an einer Kuriosität vorbei, nein, es ist nicht im Yellowstone NP, es ist in den Vogesen, dieses winzig kleine sprudelnde Loch, welches unentwegt blubberte und gluckste.
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    Der Rückweg zur Auberge Gazon du Faing, wo unser RV stand, war sehr anstrengend und die Natur lud zu Erholungspausen ein, wie praktisch.
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    DSC_47804846a Knabenkraut und Knöterich, der es mal ohne Bienchen probieren möchte
    Mit dieser schönen Arnikawiese geht diese Wanderung zu Ende.
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    DSC_4762 Auf dem Weg zum Parkplatz stellte sich uns die Frage: „Wer wird hier geschützt?“