Das hyggelige Land

  • Samstag, 17.6.2017 10h20 ab CP - 15h00 Lejre


    gef. km: 102


    Und ich würde es gut noch ein paar Tage aushalten, aber die innere Schmerzgrenze des besten Ehemannes von allen liegt für Großstädte bei zwei Tagen. Außerdem gibt es noch manches zu besichtigen bzw. zu erwandern. Schloss Frederiksborg, zum Beispiel, ein prachtvolles Wasserschloss im Stil der Renaissance. Eine ungemein großzügige Anlage, verteilt auf drei Inseln.



    Als nächstes steuern wir Roskilde an mit seinem mächtigen Dom. Ein wahrhaft imposanter Bau; ins Innere dürfen wir nicht, dort wird gerade geheiratet. Dem Vernehmen nach ist das aber kein so großes Versäumnis; wirklich wichtig sind den Dänen dort drin hauptsächlich die Knochen früherer Herrscher und die interessieren uns herzlich wenig.


    Wir steigen stattdessen ein bisschen auf dem Markt herum, der gerade vorm Rathaus stattfindet, kaufen Jordbären = Erdbeeren und verkrümeln uns wieder ins Grüne. 12km entfernt liegt das "Sagnlandet Lejre", dort wollen wir hin. Das Land der Legende ist sozusagen ein interaktives Museum. Hier verbringen Schulklassen oder auch Familien eine Woche oder ein Wochenende und versuchen, mit dem Wissens- und Werkzeugstand der jeweiligen Epochen den Alltag zu bestreiten. Laut Prospekt haben wir es zu tun mit Steinzeit, Eisenzeit, Wikingerzeit und dem 19. Jahrhundert. Das geben wir uns morgen live! Der PP bzw. Picknickplatz ist ein hervorragender ÜP inmitten von Wald und Wiesen, der sich - wenn alle weg sind - auch zum Sonnenbaden eignet.

  • Sonntag, 18.6.2017 15h00 Lejre - 17h30 Stevns Klint


    gef. km: 79


    So ein Haushalt in der Steinzeit kann wahrlich kein Zuckerschlecken gewesen sein! Mama hockte in oder vor der Hütte und rührte einen g'schmackigen Mehlpapp oder Haferbrei an, den man - vielleicht verfeinert mit ein paar Eiern - in was Essbares verwandeln konnte.


    Im Frühjahr und Sommer gab es noch Beeren und Kräuter, im Winter nicht einmal die. Wenn Papa´s Jagdunternehmungen nicht erfolgreich waren, was bei seiner Waffenausrüstung wahrscheinlich öfter vorkam, regierte der Hunger. Solche "interaktiven Museen", wie sie hierzulande ziemlich gängig sind, können durch keine noch so gute Fernsehdoku ersetzt werden: man muss sich nämlich anstrengen, man schwitzt, vom Rühren tun einem die Arme weh; die Reuse hat ein Loch und die Fische schwimmen davon; das Wildschwein macht sich aus dem Staub, weil man´s nicht richtig erwischt hat; die Waffen müssen mit gespaltenen Steinen geschliffen werden, Ewald haut sich beim Steineklopfen auch gleich auf den Finger,


    kurz - wir sprechen vom Kampf ums Dasein, nicht davon, ob jetzt die Firma A oder B die bessere Waschmaschine herstellt.

  • Unseren "Kulturwerdegang" jungen - und auch älteren! - Menschen auf diese Weise näher zu bringen, ist ein wirklich gelungenes Unterfangen und in den vier Stunden, die wir hier verbringen, ist uns keine Sekunde langweilig.



    Nicht nur einmal denken wir beschämt an unseren eigenen Komfortanspruch und unsere Luxusproblemchen. Nach vier Stunden Fußarbeit ist mein derzeitiges Limit erreicht und wir kehren ins 21. Jahrhundert zurück - hier ist es schon auch schön.

  • Die Sonne scheint und es gibt Autos, die einen mit wenig Mühe zum gewünschten Ziel bringen. Vorher kommt man nach Store Heddinge, wirft einen Blick in die Kirche mit dem interessanten achteckigen Dachgestühl


    und landet schließlich bei Stevns Klint. Auch dort steht ein Kirchlein, das jetzt allerdings nur mehr unvollständig vorhanden ist. 1928 stürzte ein Teil der Kreideklippen ab und nahm Chorbau und Friedhof mit ins Meer.


    Als Nachquartier haben wir das Dörfchen Rödvig auserkoren. Wir genehmigen uns ein Smörrebröd und lassen uns neben dem eigenwilligen Turm häuslich nieder. Der ist kein geköpfter Leuchtturm, sondern ein Klintofen, der zum Brennen von Feuerstein als Glasurrohstoff für die Steingutherstellung diente). Erste Reihe fußfrei mit Blick aufs Meer und die Kreidewände von Stevns Klint beschließen wir diesen randvollen Tag.

  • Montag, 19.6.2017 09h00 - Rödvig - Klintholm Haven 16h00


    gef. km: 120


    Es heißt, wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Und ob! Wir erleben eine völlig neue Version von "Sesam, öffne dich!" Ausgangssituation ist eine bedenklich volle WC-Kassette und der erklärliche Wunsch, selbige zu entleeren. Zu diesem Behufe schwenkt der Chauffeur auf einen entsprechend gekennzeichneten PP ein. Dann besichtigt er die WC-Tür. Ziemlich lang. Wie gut, dass nur die Kassette voll ist. Sonst wäre er jetzt irgendwie in Bedrängnis, denn das WC ist ein SMS-WC! Es will per Handy mittels einer SMS geöffnet werden! Die Nummer steht an der Klotür: 004540439682. So gesehen auf der Bundesstraße 59 auf die Insel Mön. Und das ist bitte kein Witz! Mit vereinten Kräften schaffen wir es, eine SMS auf die Reise zu schicken und - Sesam öffne dich - tatsächlich schwingt lautlos die Tür auf und lässt uns zur Entsorgung unserer Stoffwechselprodukte schreiten. Also bitte: zum WC-Gang in Zukunft das Handy mitnehmen!
    Wir kaufen ein bei einem regionalen Selbstvermarkter - so nennt er sich. Jordbäre, Eier, Brot und - Ajvar. Alle Balkanenthusiasten kennen dieses köstliche Produkt. Wir lieben es. Jedes Mal ärgere ich mich, dass ich es zuhause vergessen habe. Bis heute. In einem dänischen Dorf entdecken wir also Ajvar. Laut Etikett hergestellt in Mazedonien, importiert von ADELINA GROSS AB, Malmö, produziert für Fa. BAGA FOOD, Bitola, verkauft in Dänemark. Die Wege des Handels sind wahrhaft unergründlich.


    Die des Herrn auch. Das sehen wir spätestens in der Kirche von Elmelunde, in der bezaubernde Kalkmalereien zu weit weniger bezaubernden Themen biblischer Geschichten zu bewundern(?) sind.


  • Bei den Möns Klint ist allerdings sehr wohl Bewunderung angesagt. Vorher sind noch viele, viele, sehr viele Treppen hinunter aus 100m Höhe bis hinunter zum Meer zu bewältigen, über dem sich die gewaltigen Kreidewände aufbauen. Aber dann: das Zusammenspiel der Farben ist einfach unwiderstehlich: lichtgrüne Buchenwälder, tiefblaue Ostsee, kalkweiße Felswände. Wobei: den Fels kann man mit dem Fingernagel ritzen. Wir haben großes Glück, die Sonne liefert noch gutes Licht zum photographieren - wirklich ein prachtvoller Anblick.



    Gut vorstellbar, dass diese Wände dem ewigen Ansturm des Meeres irgendwann einmal zum Opfer fallen werden. Bevor wir dem Hungerstod zum Opfer fallen, rollen wir nach Bewältigung der zahllosen Stufen (diesmal aufwärts) Richtung Klintholm Haven zum dortigen SP, der sich in erfreulicher Nähe eines Fischrestaurants befindet. Dort gibt´s ein Fischbuffet, das wir eifrig plündern, was dann allerdings noch ein Verdauungsspaziergang zum Hafen erfordert, wo ein sehr schöner Dreimaster alle Blicke auf sich zieht: ein Schulschiff mit Heimathafen Bremerhaven.


    Und aus - wir sind müde!

  • Dienstag, 20.6.2017 09h45 Klintholm - 11h30 Ulvshale


    gef. km: 31


    Der Sommer hat mittlerweile Einzug gehalten in Dänemark. An den Hauswänden und in den Vorgärten blühen die Rosenbüsche verschwenderisch. Der lebhaft rote Mohn hat die strahlend gelben Rapsfelder abgelöst, die Gerste bekommt schon einen goldenen Flaum und die Holunderbüsche strecken ihre cremeweißen Blütenscheiben der Sonne entgegen. Wir schieben den Abschied noch ein bisschen hinaus; zuhause schwitzen alle, hier ist es viel angenehmer. Ganz besonders auf dem CP Ulvshale an der Nordküste von Mön. Gleich hinter den Dünen, ein bisschen windgeschützt, finden wir einen Platz und werden mit echtem Ostseewetter belohnt. Strahlender Sonnenschein, eine tiefblaue Ostsee (richtig kitschig!) und bevor es zu heiß wird, eine kühle Brise - herrlich. Hier nehmen wir Abschied von Dänemark mit seinen sanft gewellten Hügeln, überzogen von Feldern, Heidelandschaften und Wäldern - immer wieder unterbrochen von blitzblauen Fjorden und Seen.




    Wir kennen so vieles noch nicht, aber das, was wir gesehen haben, verführt - zumindest mich - stark zum Wiederkommen.

  • Mittwoch, 21.6.2017 S T E H T A G


    Das Womo ist eine richtige Schmutznudel. Es ist nicht zu glauben, wie viel Schmutz sich in so einem Vehikel ansammeln kann. Also Staubsauger raus, Warmwasser her, Betten ausschütteln und was es sonst noch so an Haushaltsvergnügungen gibt - ein reiches Betätigungsfeld. Danach dürfen wir wieder die Sonne anbeten, soweit sie sich blicken lässt; sie scheint den Begriff "Sommersonnenwende" misszuverstehen! Die Weiterfahrt will auch geplant sein und sobald die Route feststeht, gibt´s Futter + Verdauungsstrandspaziergang.


    Wir befinden uns hier in einem Naturschutzgebiet mit Salzwiesen und einem sehr vielfältigen Vogelbestand. Heute gleich nach dem Frühstück hatten wir Besuch von einem hübschen, kleinen Grünrock mit gelbem Kopf. Muss zuhause nachschauen, wer er war. Morgen wird es ernst mit dem Beginn der Heimreise.

  • Donnerstag, 22.6.2017 10h00 Ulvshale - 15h45 Ratzeburg


    gef. km: 240 (?)


    Sehr ernst! Ganz grimmig schaut der Himmel drein und nach wenigen Minuten regnet es auch schon. Da muss man doch gleich in Erinnerungen kramen, z.B. an den tollen CP. Man findet alles vor, was man braucht, aber auch nicht mehr und hat gar nicht das Gefühl, auf einem CP zu sein: Strand, Dünen, Eichenhaine, Radwege, Spazierwege - einfach toll. In Rödbyhavn geht´s auf die Fähre,


    Dänemark vergießt dicke Tränen ob unserer Abreise


    eine dreiviertel Stunde später in Puttgarden wieder runter und - Mitteleuropa hat uns wieder! Gar nicht so einfach nach dreieinhalb Wochen Dänemark! Hilft aber alles nix, wir sollten in bisschen Kilometer machen und einen geeigneten Schlafplatz auftreiben. Neustadt wird verworfen, viel zu trubelig, dabei aber hübsch am See gelegen. Nur Schlafplätze sind das keine, was sie da anbieten. Weiter nach Ratzeburg - das Gleiche in lila. Aus dem ACSI-Katalog picken wir dann einen SP beim Bahnhof heraus, der sich als sehr brauchbar erweist: eben, leise, LIDL in der Nähe, kostenlos. Mehr braucht´s heute nicht. Wir verzehren unseren restlichen Räucherfisch, als Nachtisch gibt es Jordbäre mit Piskeflöde - Erdbeeren mit Schlagobers sind das; so schnell kann ich mich von meinen neuen, dänischen Lieblingswörtern nicht trennen! Zu guter Letzt setzt es ein saftiges Gewitter, das die schwüle Hitze des Nachmittags erfolgreich vertreibt, also werden wir wohl gut schlafen.

  • Freitag, 23.6.2017 09h45 Ratzeburg - 14h30 Wernigerode
    gef. km: 284


    Das Tief "Paula" hat heute Nacht schauerlich gewütet, erfahren wir in einem Hofladen auf dem Weg nach Süden. Es hat Menschenleben gefordert, Häuser abgedeckt, Mühlen zerstört und viele der zahllosen entwurzelten Bäume am Straßenrand können wir selbst sehen. Das alles hat sich in einem Radius von ca. 50km um unseren SP abgespielt - braves Schutzengerl! Wir ändern unsere Pläne, lassen etliche Fachwerkdörfer aus und streben schnurstracks nach Wernigerode - im Süden soll es besser sein.


    Ist es auch. Der SP ist fast voll besetzt, morgen findet hier nämlich eine Oldtimer-Rallye statt. Unser Nachbar aus Jena ist mit einem DKW- Cabriolet Bj. 1938 angereist - sehr elegant in rot-schwarz. Das steht jetzt genau vor unserer Nase und wurde bereits ausführlich geknipst. Ewald hat vmguzzi angerufen, um ihm den Mund wässrig zu machen, aber die "Montenegriner" sind auf ihrer Rückreise gerade erst in Slowenien. Wernigerode hat eine absolut sehenswerte Altstadt; es gibt zahlreiche sehr liebevoll restaurierte Häuser mit viel Geschichte.



    Nur die "shopping mall" stört das Gesamtbild ein bisschen - sie passt nicht so recht dazu. Aber eine Dampfeisenbahn haben sie, die bei ihrer Abfahrt aus allen erdenklichen Öffnungen qualmt und vermutlich eine Rundreise durch den Harz macht. Morgen werden wir den Rallyestart verfolgen.

  • Samstag, 24.6.2017 10h15 Wernigerode - 14h30 Schwarzburg/Schwarzatal


    gef. km: 253


    Punkt 09h00 stehen alle Oldies blitzblank geputzt parat. Der Aufbruch zieht sich, weil pro Minute nur ein Fahrzeug starten darf. Es sind deren aber gut vierzig! Eins aparter als das andere; die meisten Insassen auch stilecht gekleidet - ein Bild für Götter. Nach einer dreiviertel Stunde wird es uns zu heiß - Zeit, dass wir uns auf den Weg machen. Im Thüringer Wald, hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen, da kann man vielleicht das Schneewittchen finden. Ganz sicher aber findet man hier an heißen Sommertagen ein ganz reizendes, kleines Freibad inmitten märchenhafter Waldeinsamkeit. Noch märchenhafter ist, dass man mit dem Womo dorthin fahren kann und am allermärchenhaftesten ist, dass sich der PP als Übernachtungsplatz eignet, wenn das Bad um 18h schließt und alle Autos verschwinden. Ort des Märchens ist Schwarzburg im Schwarzatal südlich von Erfurt, das wir angesichts der hochsommerlichen Temperaturen einfach links liegengelassen haben - es wird uns nicht davon laufen. Wir genießen lieber - dem gut geheizten Womo entronnen - das kühle Nass, liegen faul in der Wiese und lassen nach der heute recht öden Fahrerei die Seele baumeln.

  • Sonntag, 25.6.2017 09h00 Schwarzburg - 14h15 Wiesent/Donau Nähe Regensburg


    gef. km: 352


    Mit neuen Kräften packen wir ein großes Stück Heimweg. Nach 50km sind wir bei der Autobahn und rauschen nach Süden und fassen - wieder einmal - den Vorsatz, die neuen Bundesländer zu bereisen. Vorläufig braucht´s aber einen Schlafplatz; Ewald hat Wiesent an der Donau ausgesucht; nichts ahnend, was das unter normalen Umständen zum Wochenende für ein hotspot ist. Hier gibt es nämlich einen Slipplatz für Motorboote und im "Donausee" ist eine Rennstrecke für Jetski-Fans ausgesteckt. Lediglich dem nur untermittelprächtigen Sonntagswetter haben wir es zu danken, dass wir überhaupt einen Platz finden. Dafür aber gleich keck und frech erste Reihe fußfrei. Hier können wir alles beobachten: den Strom, der nicht strömt, die vorbeiziehenden Schiffe und vor allem gegen Abend das Schauspiel, wenn die Herren Freizeitkapitäne ihre Motorboote aus dem Wasser ziehen. Wir sitzen im Womo, die Bäuche mit Spargel voll geschlagen, schauen zu und wissen alles besser. Zur Belohnung bekommen wir einen hübschen Sonnenuntergang frei Haus geliefert und die Geister aus der dänischen Sagenwelt geben sich ein Stelldichein.


  • Montag, 26.6.2017 09h20 Wiesent - Aschach/Badesee 14h30


    gef. km: 221


    Der heutige Morgen beschert uns ein besonderes Zuckerl: den Garten der Glückseligkeit - in Wiesent am Rand des Oberbairischen Waldes! Auf 9 Hektar wurde eine Gartenlandschaft geschaffen, deren Kernstück, der Nepal Himalaya Pavillon, auf der Expo 2000 in Hannover stand. Fast 4000 verschiedene Pflanzen, von denen rund 1000 ursprünglich im Himalaya beheimatet waren, wurden hier angesiedelt. Wasserläufe, Teiche, Brücken gebaut, Skulpturen fernöstlicher Kulturen integriert und so ein Zaubergarten voller Schönheit, Frieden und Harmonie geschaffen. (http://www.nepal-himalaya-pavillon.de)




    Irgendwann müssen wir uns aber doch trennen, so herrlich es auch ist, im kühlen Schatten zu sitzen und das Werk begabter Gärtner zu betrachten - so kommen wir nie heim. Also weiter im Text: Passau, Donautal, Sauwald, bei Aschach über die Donau. Angepeilt wird Ottensheim, dort soll ein SP am Strom sein. Kurz nach Aschach unterbricht ein Schild "Badesee" die Reise, die damit für heute zu Ende ist. Niemals hätte ich für möglich gehalten, dass es so etwas bei uns gibt: vier leuchtend türkisblaue Seen (Schottergruben?), die sich offenbar mit dem Grundwasser der Donau gefüllt und eine herrliche Wasserqualität haben. Der Clou: die PP sind ziemlich zahlreich und gebührenpflichtig (10h-17h um € 4,--), ansonsten ist nichts zu bezahlen. Nichts! Die Liegewiesen sind riesig, zum Teil sogar schattig, das Wasser hat 24°C: da kann man nicht widerstehen, da muss man einfach hinein! Es ist phantastisch und deshalb bleiben wir einfach hier (Campen ist natürlich nicht erlaubt!).

  • Dienstag, 27.6.2017 09h30 Aschach/Donau - 15h45 Gmünd


    gef. km: 165


    Heute früh schaut es ganz anders aus, als der Wetterbericht gestern vorhergesagt hat. Lichtgrau und vergleichsweise kühl. Nach dem Frühstück ein frisches Bad, dann bekommt das Navi freie Hand und schwingt den Minimax über uns bis heute gänzlich unbekannte - und ziemlich steile - Hügel des Mühlviertels. Ich konfrontiere meinen armen Ewald erneut mit meiner fixen Idee des Tannermoors, das ich von vor vierzig Jahren kenne. Nach längerer Irrfahrt, bei der wir das Navi kurz außer Gefecht setzen und spärlichen Wegweisern folgen, finden wir es tatsächlich und begeben uns auf den 6km langen Moorwanderpfad.




    Der heutige Eindruck ist weniger unheimlich und "moorig" als seinerzeit, trotzdem ist es eine schöne, etwas schweißtreibende Wanderung durch die eigenwillige Vegetation des Hochmoors. Nach der langen Fahrerei ist Bewegung dringend notwendig. Zur Belohnung bekommen wir Brettljause + Hollerspritzer, dann legen wir die letzten 50km zu unserer Lieblingssauna zurück. Mühl- und Waldviertel zeigen sich heute absolut von ihrer Schokoladenseite und können einen Vergleich mit Dänemark jederzeit aufnehmen. Wir finden aber, dass es zu Hause auch sehr schön ist und gehen jetzt in die Sauna.

  • Mittwoch, 28.6.2017 14h00 Gmünd - 16h30 Eberndorf


    gef. km: 163


    Gestern hat ein heftiges Gewitter ordentliche Abkühlung gebracht, so dass im Womo annehmbare Temperaturen herrschen. Der Wetterbericht ist allerdings nicht berauschend. Schwül und weiterhin gewitteranfällig, heißt es. Also brechen wir nach vier Stunden Sauna unsere Zelte hier ab, um sie in Eberndorf beim Badeteich wieder aufzubauen, in den man bei allzu großer Hitze auch flüchten kann. Auf dem Weg dorthin rutschen wir noch beim CP Krems vorbei, ob die Reservierung fürs Forumstreffen eh nicht "verloren gegangen" ist - sicher ist sicher! Die letzte Stunde Fahrt vermittelt uns einen vagen Begriff davon, wie es die letzten zwei Wochen im Osten Österreichs gewesen sein muss: außer heiß ist es nur heiß! Ziemlich erledigt landen wir beim Badeteich, wanken selig in die Fluten und setzen uns dann - nicht ganz regulär - am PP vors Womo und putzen kiloweise Erdbeeren, die wir in Gmünd noch erstanden haben - wir kennen das Standl seit Jahren.



    Donnerstag, 29.6.2017 10h00 Eberndorf - 11h30 Wien - SP


    gef. km: 86


    Wir haben den "Schlechtwettereinbruch" erfolgreich abgewartet und können das Womo bei angenehmen Temperaturen zusammen- und ausräumen. Der Minimax ist heil und wir haben unsere wunderbare Reise durchs sanfte, hyggelige Dänemark sehr genossen. Jetzt ist aber Schluss mit dem süßen Nichtstun, jetzt heißt´s: an die Arbeit - die nächste Reise muss geplant werden!


    Für Statistik-Freaks:


    gefahrene Strecke: 5784 km
    Tankbefüllungen: 488 l Sprit (€ 528,--)
    Das ergibt einen Durchschnittsverbrauch von: 8,4370677731673582295988934993084 Liter auf 100 km

  • Danke für den tollen Reisebericht!
    Es sind, wenn nix dazwischen kommt, eh nur mehr 46 Arbeitsmonate, dann kann ich auch an so eine schöne lange Reise denken.
    Danke, dass ich im Geiste mitkommen durfte.
    Immer eine gute Heimkehr
    Placky

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